Es ist geschafft - knapp noch rechtzeitig vor dem Beginn der Ferien gibt es Klarheit über die Zukunft der VWA.
Das wichtigste zuerst: Die Abschlussarbeit wird nicht abgeschafft, sondern geöffnet und weiterentwickelt. Damit ab sofort alle Schüler:innen die Chance haben, sich kreativ und eigenständig mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftigen.
Die "vorwissenschaftliche Arbeit" (VWA) an der AHS war bisher fast immer eine reine "Literaturarbeit". Das war für viele Schüler:innen, die andere Talente hatten, unbefriedigend. Überdies war es ungerecht - denn Schüler:innen mit akademisch gebildeten Eltern waren hier klar im Vorteil.
Die neue "Abschlussarbeit" an der AHS soll nun vielerlei Formen annehmen können - analog oder digital. Schüler:innen können z.B. eigenständige kleine Forschungsprojekte in ihrer Umgebung entwerfen, Interviews, empirische oder historische Erhebungen machen. Sie können ein Kunstwerk herstellen, ein Werkstück designen. Sie können Videos, Podcasts oder multimediale Präsentationen herstellen.
Wichtig ist dabei, den Entstehungsprozess zu dokumentieren und den Einsatz der verwendeten Quellen kritisch zu reflektieren. Auch Künstliche Intelligenz (KI) kann bewusst verwendet werden, wo dies sinnvoll ist. Ganz wichtig für die Benotung der Arbeit ist auch die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse.
Wir sehen in dieser Weiterentwicklung einen großen Fortschritt. Jugendliche können ihre individuellen Stärken und Interessen künftig noch besser zur Geltung bringen. Für die neue "Abschlussarbeit" sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Jedenfalls braucht es dafür Kreativität, fächerübergreifendes Denken und Medienkompetenz - lauter wichtige Fährigkeiten für die Gegenwart und Zukunft!. All das steht zwar bereits in den Lehrplänen. In den kommenden Jahren muss dieses neue Denken jedoch an AHS-Oberstufen flächendeckend gelebt werden, und alle Lehrkräfte müssen dafür gerüstet sein.
Damit sich alle im AHS-System auf die neuen Ziele hin orientieren können, wird es eine 4jährige Übergangsfrist geben. In dieser Zeit wird es ermöglicht, statt der traditionellen VWA oder der neuen "Abschlussarbeit" alternativ auch eine zusätzliche Maturaprüfung (schriftlich oder mündlich) zu wählen. Dies ist jedoch eine Ausnahme, die nicht zum Regelfall werden darf.
Das Ziel ist: 21st Century Skills für alle Maturant:innen!
Damit alle Lehrkräfte und Schüler:innen entspannt in die Sommerferien gehen können, gilt die neue Wahlfreiheit schon ab sofort. Wer sich bereits für ein Thema entschieden hat, kann (im Einvernehmen mit der betreuenden Lehrkraft) die neuen Möglichkeiten nützen, und die Arbeit anpassen - und zB statt einer schriftlichen Arbeit einen Podcast machen.
Bis Ende September können Schüler:innen auch bekannt geben, ob sie stattdessen lieber eine zusätzliche Prüfug machen wollen.
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